WO LAFER DRAUF STEHT IST LAFER DRIN

WO LAFER DRAUF STEHT IST LAFER DRIN – BACK TO THE ROOTS!
Johann Lafer gibt seinen Jahrzehnte alten Michelin-Stern im Le Val d’Or auf der Stromburg im schönen Nahetal ab und nennt es back to the roots – zurück zu den Wurzeln. Er überrascht mit einem neuen Konzept, das eigentlich kein neues Konzept ist. Denn Lafer hat schon immer das Produkt in den Vordergrund gestellt. Manch einer mag es ihm absprechen, will den „reinen Profit“ hinter seinem Tun und Handeln sehen. Darüber lässt sich streiten, oder auch nicht.
Eines kann man diesem Star der Kochszene nicht absprechen: der Umgang mit Produkten war und ist immer respektvoll und sein Qualitätsversprechen hat er nie gebrochen. Wo Lafer drauf steht ist auch Lafer drin – sein ganz persönliches Credo! Und er wird nicht müde, dies seinen Zuhörern anläßlich der Pressekonferenz am 21.März auf der Stromburg zu erläutern.
Er scheint erleichtert zu sein, sich dem Druck des „gastronomische Sternehimmels“ mehr oder weniger freiwillig entziehen zu können. Freiwillig insofern, dass er keinen Sinn mehr darin sieht, einen Koch stundenlang die Spitzen vom Dill zupfen zu lassen, um sie am Abend auf einen hingehauchten Klecks von Gurkenschmand oder dgl. zu setzen. Sterneküche ist für ihn zum Hochleistungssport geworden. Je teurer und schwieriger die Zutat zu verarbeiten ist, desto geringer ist der Erfolg.

Lafer will Menschen für Produkte neu begeistern, klare Identitäten schaffen und hierfür der Absender sein. Er will wieder von Sinn und Umsetzbarkeit überzeugt sein. Bezahlbare Gastronomie in einem gehobenen Umfeld bieten, das ist sein Ziel mit dem neuen Konzept im Johanns. In der Küche des Johanns werden Produkte mit Emotionen und von Menschen der Region verarbeitet. Und das Produkt hat ein Leben für ihn. Regionalität bedeutet für ihn Herkunft und hat seinen Ursprung dort, wo für ihn die beste Qualität ist. So bezieht er das berühmte „Wiener Schnitzel“ vom Fleischer seines Vertrauens aus der Steiermark. Das Produkt ist der Star!
Und um es Neudeutsch auf den Punkt zu bringen: Im neuen Johanns gibt es künftig casual dining auf höchstem Niveau!

Seit rund 3 Wochen befindet sich das Johanns im sogenannten Soft Opening-Modus. Der Durchschnittspreis pro Gast beträgt für ein 3-Gang-Menü 60 €. Ich habe mich selbst am Abend überzeugen können und habe für bestes Essen und Trinken im Johanns 79,50 € bezahlt. Wobei der Anteil an Getränken rund 50% betrug, was bei mir ja klar ist. Da kann ich doch über ein „angelafertes“ 2-Gang-Menü mit zwei Grüßen aus der Küche vorweg absolut nicht meckern. Genuss auf hohem, bezahlbarem Niveau. Für jeden Genießer geeignet und dem Zeitgeist entsprechend.
Eines ist für ihn klar! Es wird unter seiner Führung nie wieder in dieser Form eine Pressekonferenz geben, in der es um ein neues Küchenkonzept oder ein neu erfundenes Schneckenschaumsüppchen geht.
Lafer will in der Stromburg künftig die ganze Bandbreite der Möglichkeiten nutzen. 14 traumhafte, individuell eingerichtete Zimmer, die Oenothek, den bezaubernden Garten, dazu Hoffeste und Hochzeiten, Sommer- und Winterfeste, alles in traumhafter Kulisse.
Er will neue Zielgruppen erschliessen und geht zurück zu den Wurzeln des Produktes. Dabei wird eine wechselnde Tageskarte im Johanns mit Gerichten und Rezepten aus seinem 40-jährigen kulinarischen Erfahrungsschatz entsprechend der Jahreszeit den Gast verwöhnen.
Die Stromburg öffnet sich durch das neue Konzept insgesamt einem breiteren Publikum und bietet dabei eine entspannte Atmosphäre.

Lafers Beweggründe sind so einfach wie klar! „Nach über 40 erfolgreichen Jahren im Sternezirkus gönne ich mir nun mit 61 Jahren mehr Freiheiten. Das ist keine Entscheidung, die man über Nacht trifft, sondern ein langer Prozess. Ich habe in den letzten Jahren mit großer Freude und Neugierde beobachtet, wohin die kulinarische Reise geht. Ich habe Respekt vor meinen Kolleginnen und Kollegen, die bei der Highend-Entwicklung mitmachen und täglich ihr Talent beweisen. Aber bei meinen kulinarischen Reisen habe ich auch andere Facetten vom köstlichen, aromareichen Streetfood in Asien bis zur kräftigen, perfekten Alpenküche kennengelernt.“
Der Sternekoch hat seinen Gästen in der Vergangenheit genau zugehört. Ihnen waren die Gerichte oftmals zu komplex. Er hat sich den Erwartungen seines Publikums angepasst und somit ist das neue „Johanns“ entstanden.

namhaften Köchinnen und Köchen benannt
Mich hat sowohl das neue Konzept, als auch Johann Lafer im direkten Gespräch überzeugt. Entgegen vieler Mutmaßungen, Verschwörungstheorien und Interpretationen, Johann Lafer hat auch seine ganz persönlichen, eigenen Gründe, sein „Kochkonzept“ zu überdenken und zu ändern.
Vor mir sitzt ein unprätentiöser, in sich ruhender und mit Stolz auf sein bisheriges Lebenswerk blickender Mensch. Ein Hauch von Wehmut, ein Hauch von Melancholie, ein Hauch von Zufriedenheit. Und ja, auch Lebenslust und enorme Stärke strahlt er aus.
Vor allem aber sitzt vor mir ein Mensch, der sich auf mehr gemeinsame Erlebnisse mit seiner Ehefrau Silvia freut. Das ist möglicherweise sein ganz persönliches Qualitätsversprechen…
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