Die Moselochsen
…es gibt Ereignisse, die vergisst man in seinem Leben nie! So geschehen am 23.August 2013 im beschaulichen Weinbaugebiet Mosel! Dieser Tag hat sich in die Köpfe mancher Moselwinzer eingebrannt.
Der bekannte spanische Foodjournalist Jakob Strobel y Serra beschäftigt sich gerne mit kulinarischen Themen und nimmt sie kritisch unter seine Feder. Im Rahmen seiner Serie „Abschied von gestern“ für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat er sich mit dem „verstaubten Image“ der Mosel und seiner Bewohner beschäftigt.
Und sein Bericht schien eine schier gnadenlose Abrechnung mit einem Gebiet zu sein, welches nach seiner Auffassung in schizophrener Art und Weise seinen Aufstieg in die moderne Weltspitze hinter sich gelassen hat und den Untergang in ein von kolossal sturköpfigen Moselmenschen mit dem Spitznamen „Moselochsen“ scheinbar bedingungslos entgegen nahm.
Strobel beschrieb von gelungener Kollaboration durch Mensch und Natur bis hin zur Einzigartigkeit von Weinbergen, die sich wie Schwalbennester an Steilufern festkrallten. Er zeichnete ein buntes Bild vom grandiosen Zusammenspiel aus den Rundungen des Flusses, den Schwingungen der Steilufer und der strengen Parallelität der Reben. Ein wundersam aufgelöster Widerspruch aus Urtümlichkeit und Kultiviertheit, der das Gebiet zu einem Gesamtkunstwerk aus Wasser und Wein werden lässt.
Bereits in der Vergangenheit haben sich große Bewunderer der Mosel gewidmet, so der römische Dichter Ausonius in seinem Epos „Mosella“, Goethe schmolz gar vor ihr dahin und Tucholsky verknallte sich Hals über Kopf in sie.
Das alles aber trug wohl nur dazu bei, dass die „sturen und wortkargen“ Moselbewohner ihr Schicksal duldsam ertrugen. Im Laufe der Wirtschaftswunderzeit avancierte das Gebiet zu einem Amüsierrevier sämtlicher Kegelclubs zwischen Rhein, Ruhr und Amstell. Schnitzelparadiese, Bierkaschemmen, Schlagermusikhöllen und Souvernirramschläden prägten die Stadtbilder. Und als ob dieses Bild nicht Schmach genug sei, malte er blühende Bilder einer biedermeierlichen Kännchen-Kaffee-Kultur samt Polonaise auf Ausflugsdampfer. Mosel-Ballermann mit muffigem Charme – die Einheimischen schienen ihr Los mit Trotz und Tapferkeit zu ertragen.
Serra schwärmte gleichzeitig in seinem Artikel von dem anderen Moselland und von anderen Moselanern. Global Player, die weltweit den Moselwein bekannt machten und das Bild aus vergangener Zeit versuchten aufrecht zu erhalten. Allen voran der Ausnahmewinzer Markus Molitor, ein Winzerweltstar, der die Fahne „Mosel“ mit rückwärtsgewandtem Traditionalismus hochhielt.
Kurzum – so manchem Bewohner trieb diese „Generalabrechnung“ die Zornesröte ins Gesicht. Dennoch ging gleichzeitig ein Ruck durch die Gemüter der jungen Winzer-Generation. Sie alle waren sich einig, dass Serra dem Gebiet Mosel im Grunde seines Herzens mit seinem Artikel einen großen Gefallen getan hatte und die Welt hinter die Genießer-Kulisse blicken lassen wollte.
Kurzum haben sich 4 junge Winzer der Moseljünger getroffen und sind dem Wahrheitsgehalt der Betrachtung Serras auf den Grund gegangen. Und sie haben die richtigen Schlüsse gezogen…
Im Frühjahr 2014 präsentierten sich einige Winzer und Sterneköche auf dem Weingut Markus Molitor und zeigten der Presse, was Mosel-Saar- Ruwer tatsächlich bietet. Angespornt vom großen Erfolg und dem Bewusstsein, dass dieser Auftritt nicht einmalig und nur für die Presse sein durfte, entstand die Veranstaltung MYTHOS MOSEL – EINE RIESLINGREISE
Die Verantwortlichen, allen voran Matthias Meierer vom gleichnamigen Weingut in Kesten, hatten wohl mit einem solch großen Erfolg nicht gerechnet. Beflügelt von so viel Begeisterung der Teilnehmer fand im Mai 2015 die nächste Riesling Reise statt.
3 Tage – 25 Höfe – 89 Winzer und mehr als 500 Premium-Weine konnten die Weintrinker entlang von 20 km an der Mittelmosel diesmal entdecken. Ein Geschmacksfest der Superlative…
Erstmals präsentieren sich bei MYTHOS MOSEL Winzer verbandsunabhängig gemeinsam mit einem Ziel: …die „Mosel“ neu zu erfinden – ohne die alten Lehren zu vernachlässigen!
Und immer wieder höre ich ein Raunen unter den Winzern: DANKE dem Autor der Moselochsen – er hat uns motiviert zu zeigen, was die Mosel qualitativ wirklich zu bieten hat!
beschaulichen Weinbaugebiet Mosel! Dieser Tag hat sich in die Köpfe mancher Moselwinzer eingebrannt.
Der bekannte spanische Foodjournalist Jakob Strobel y Serra beschäftigt sich gerne mit kulinarischen Themen und nimmt sie kritisch unter seine Feder. Im Rahmen seiner Serie „Abschied von gestern“ für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat er sich mit dem „verstaubten Image“ der Mosel und seiner Bewohner beschäftigt.
Und sein Bericht schien eine schier gnadenlose Abrechnung mit einem Gebiet zu sein, welches nach seiner Auffassung in schizophrener Art und Weise seinen Aufstieg in die moderne Weltspitze hinter sich gelassen hat und den Untergang in ein von kolossal sturköpfigen Moselmenschen mit dem Spitznamen „Moselochsen“ scheinbar bedingungslos entgegen nahm.
Strobel beschrieb von gelungener Kollaboration durch Mensch und Natur bis hin zur Einzigartigkeit von Weinbergen, die sich wie Schwalbennester an Steilufern festkrallten. Er zeichnete ein buntes Bild vom grandiosen Zusammenspiel aus den Rundungen des Flusses, den Schwingungen der Steilufer und der strengen Parallelität der Reben. Ein wundersam aufgelöster Widerspruch aus Urtümlichkeit und Kultiviertheit, der das Gebiet zu einem Gesamtkunstwerk aus Wasser und Wein werden lässt.
Bereits in der Vergangenheit haben sich große Bewunderer der Mosel gewidmet, so der römische Dichter Ausonius in seinem Epos „Mosella“, Goethe schmolz gar vor ihr dahin und Tucholsky verknallte sich Hals über Kopf in sie.
Das alles aber trug wohl nur dazu bei, dass die „sturen und wortkargen“ Moselbewohner ihr Schicksal duldsam ertrugen. Im Laufe der Wirtschaftswunderzeit avancierte das Gebiet zu einem Amüsierrevier sämtlicher Kegelclubs zwischen Rhein, Ruhr und Amstell. Schnitzelparadiese, Bierkaschemmen, Schlagermusikhöllen und Souvernirramschläden prägten die Stadtbilder. Und als ob dieses Bild nicht Schmach genug sei, malte er blühende Bilder einer biedermeierlichen Kännchen-Kaffee-Kultur samt Polonaise auf Ausflugsdampfer. Mosel-Ballermann mit muffigem Charme – die Einheimischen schienen ihr Los mit Trotz und Tapferkeit zu ertragen.
Serra schwärmte gleichzeitig in seinem Artikel von dem anderen Moselland und von anderen Moselanern. Global Player, die weltweit den Moselwein bekannt machten und das Bild aus vergangener Zeit versuchten aufrecht zu erhalten. Allen voran der Ausnahmewinzer Markus Molitor, ein Winzerweltstar, der die Fahne „Mosel“ mit rückwärtsgewandtem Traditionalismus hochhielt.
Kurzum – so manchem Bewohner trieb diese „Generalabrechnung“ die Zornesröte ins Gesicht. Dennoch ging gleichzeitig ein Ruck durch die Gemüter der jungen Winzer-Generation. Sie alle waren sich einig, dass Serra dem Gebiet Mosel im Grunde seines Herzens mit seinem Artikel einen großen Gefallen getan hatte und die Welt hinter die Genießer-Kulisse blicken lassen wollte.
Kurzum haben sich 4 junge Winzer der Moseljünger getroffen und sind dem Wahrheitsgehalt der Betrachtung Serras auf den Grund gegangen. Und sie haben die richtigen Schlüsse gezogen…
Im Frühjahr 2014 präsentierten sich einige Winzer und Sterneköche auf dem Weingut Markus Molitor und zeigten der Presse, was Mosel-Saar- Ruwer tatsächlich bietet. Angespornt vom großen Erfolg und dem Bewusstsein, dass dieser Auftritt nicht einmalig und nur für die Presse sein durfte, entstand die Veranstaltung MYTHOS MOSEL – EINE RIESLINGREISE
Die Verantwortlichen, allen voran Matthias Meierer vom gleichnamigen Weingut in Kesten, hatten wohl mit einem solch großen Erfolg nicht gerechnet. Beflügelt von so viel Begeisterung der Teilnehmer fand im Mai 2015 die nächste Riesling Reise statt.
3 Tage – 25 Höfe – 89 Winzer und mehr als 500 Premium-Weine konnten die Weintrinker entlang von 20 km an der Mittelmosel diesmal entdecken. Ein Geschmacksfest der Superlative…
Erstmals präsentieren sich bei MYTHOS MOSEL Winzer verbandsunabhängig gemeinsam mit einem Ziel: …die „Mosel“ neu zu erfinden – ohne die alten Lehren zu vernachlässigen!
Und immer wieder höre ich ein Raunen unter den Winzern: DANKE dem Autor der Moselochsen – er hat uns motiviert zu zeigen, was die Mosel qualitativ wirklich zu bieten hat!